Die Vorgeschichte

Wie alles begann


Irgendwann im Juni 2014 bemerkte ich an mir, dass ein Kratzer am Bein irgendwie nicht heilen wollte. Ich wunderte mich einfach nur, dass es so lange dauert.

Mittel Juli hatte ich einen regulären Termin beim Zahnarzt. Es war nichts besonderes zu tun, aber er hat ein bisschen Zahnstein entfernt. Am nächsten Tag brannte plötzlich mein ganzer Mundbereich und alles war entzündet. Ich bekam einen dicken Lymphknoten am Kiefer und eine Mandelentzündung. Ab da begann ein wahrer Arztmarathon.

Ich bin zu meinem Hausarzt und der verschrieb mir natürlich ein Antibiotikum. Es wurde in der Folge dann besser. Aber als die Behandlung beendet war, war auch prompt die Mandelentzündung wieder da.

Zudem hatte ich umfangreiche Entzündungen und Schwellungen im Mund und Ibuprofen entwickelte sich 4x am Tag in der maximal möglichen Dosis zu einer Art extra Mahlzeit.

Ich bin dann zu einem anderen Zahnarzt, der mir dann Parodontose "ja, ja, das ist der Klassiker" attestierte. Vor der Behandlung wurde dann eine professionelle Zahnreinigung vorgenommen die aufgrund der Entzündungen wahnsinnig schmerzhaft waren. Zudem bekam ich wieder Antibiotika als Vorbehandlung. Die schlugen allerdings nicht mehr an.

Das Essen fiel mir immer schwerer und ich konnte mich nur noch von Tütensuppen ernähren. Ich nahm rapide ab und mir stand ständig Schweiß auf der Stirn und hatte ständig leichtes Fieber. Nachts konnte ich kaum schlafen und ich brauchte Handtücher unter dem Kopf, weil sonst das ganze Bett nass gewesen wäre.

Am Wochenende des 3. August bin ich dann zu einem Notzahnarzt und habe förmlich gebettelt, dass er mir den vermuteten Zahn rausreißt. Er hat mich dann aber doch überredet bis Montag zu warten. Mittlerweile trug ich einen ganzen Beutel an Medikamenten mit mir rum. Schmerzmittel, Antibiotika, Magenmittel zum Schutz gegen die ganzen anderen Medikamente.

Anfang der Woche sind wir dann wieder zu einem anderen HNO gefahren, der dann auch wieder eine Mandelentzündung feststellte und mir wieder Antibiotika verschrieb "ja, das ist so ein ganz hartnäckiger Keim".

Ich konnte kräftemäßig nicht mehr und wir sind dann einen Tag später in die Klinik gefahren. HNO-Abteilung. Meine Frau hochschwanger und ich kaum noch lauffähig. Die haben uns glatt wieder weggeschickt "da brauchen Sie einen Termin. Gehen Sie mal gegenüber in die soundso-Straße. Ich glaub da ist einer der nimmt auch ohne Termine" war der Kommentar.

Nachmittags sind wir dann zu Besuch zu meiner Mutter gefahren und ich legte mich stumpf auf das Sofa. Meine Frau rief dann den Notarzt. Mir war alles egal und ich dämmerte einfach vor mich hin. Per Krankenwagen ging es dann zurück in die Klinik nach Bremen. Noch im Krankenwagen bekam ich Flüssigkeit in die Vene und eine Beatmungsmaske. Man muss nur liegend ins Krankenhaus. Dann schicken die keinen wieder weg.

17 Uhr - Einlieferung
Ich wurde in der Notaufnahme im Gang abgestellt. Plötzlich kam von hintern eine Schwester den gang entlang:

"Oh, da sind sie ja wieder. Wir kennen uns ja schon von heut Nachmittag"

Das war doch tatsächlich die, die uns stumpf weggeschickt hatte. Wenn ich nur gekonnt hätte....aber so blieb mir nur die Möglichkeit sie in meinen Gedanken zusammenzufalten.

Es folgte dann irgendwann Blutabnahme und ich lag dann stundenlang in einem Aufnahmeraum. Ich drehte mich stumpf auf die Seite und dämmerte vor mich hin - hörte nur ein "das Blutbild sie sehr schlecht aus". Ich dachte mir aber, da die Hektik fehlt und ich einfach liegengelassen wurde, wird es schon nicht lebensbedrohlich sein. Ich sollte mich irren. Nachts um 1 Uhr wurde ich dann endlich in ein Zimmer geschoben - Schlaf, liegen, ausruhen, nicht mehr denken, warten.


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