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Es werden Posts vom April, 2017 angezeigt.

Wünsche

In der Kita war heute Besuchertag. Ich bin leider, nach einem der vielen Arzttermine die ich derzeit habe, verspätet dorthin. Omas, Opas, Eltern oder Verwandte waren eingeladen, den Kindergartenalltag ein wenig kennenzulernen. Während des Abschlußkreises saß ich neben einem älteren Mann und fühlte die vielen Generationen, die gerade im Raum versammelt waren. Ich habe sehr bald Geburtstag. Hier ist meine Wunschliste: Ich möchte Altersflecken auf meiner Haut haben. Ich möchte schlecht sehen und nur langsam gehen können, wünsche mir viele Falten in der Haut. Ich möchte Enkel haben, denen ich beibringen kann was Mama und Papa verbieten und ich wünsche mir Narben auf der Haut als Zeugen eines ereignisreichen Lebens. Ich möchte einen weißen Haarkranz und ein Hörgerät. Ein Gehstock wäre auch nicht schlecht. Und Menschen wünsche ich mir, die im Bus ihren Platz für mich frei machen. Ich möchte eine Rentnerfahrt mitmachen und Haftcreme für das Gebiss kaufen müssen. All das wünsche ich mi

Alle 11 Minuten...

...verliebt sich ein Single über Parship. Alle 15 Minuten erkrankt ein Mensch, allein in Deutschland, an Blutkrebs. Bin heute auf dem Weg zur Kita an einem dieser großen Werbetafeln am Straßenrand vorbeigefahren. Erstaunlich, wie sich die Gedanken unter dem Eindruck der Erkrankung verändern. Normalerweise hätte ich nie diesen Vergleich gezogen. Ich befinde mich im Moment sowieso in einer Art Achterbahn der Gedanken und Gefühle. Ich war wirklich fest der Überzeugung nach der Chemo 2014 wäre das Thema Leukämie für mich endgültig erledigt. Strich drunter, abgehakt. Will ich nix mehr von wissen. Nun steh ich von einem Moment auf den anderen da und es läuft eine Spendersuche für mich. Ich fühle mich eigentlich gesund, habe keine Schmerzen oder fühle mich sonst irgendwie eingeschränkt. Doch die Ärzte erzählen mir ich sei schwer krank und brauche einen Spender für mein überleben. Das fühlt sich alles so widersprüchlich an. Achterbahn im Kopf.

Katzen weg

Bild
Nun sind Picachu und Ash weg. Schade und traurig, denn sie können am wenigsten dafür. Sie waren beide so anhänglich und lieb. Aber ausgerechnet Katzen sind nun mal ein No-Go. Das hat der Arzt klipp und klar gesagt. Alles andere ginge irgendwie, aber bei Katzen ist die Gefahr der Toxoplasmose einfach zu groß. Katzen sind die einzigen Tiere, wo er richtig Respekt hat. Ich bin sehr traurig, denn wir hätten die beiden niemals weggegeben. Tschüß, macht's gut Jungs und benehmt euch bei eurem neuen Frauchen.

Garten

Unseren Kleingarten geben wir ab. Ich dürfte da bald sowieso nur in Ganzkörperanzug rein. Ich habe heute das letzte mal den Rasen gemäht. Es wurde mächtig Zeit dafür. 45 Minuten “dynamisches Workout“ hat meine Smartwatch registriert. Dafür war ich dann auch so erschöpft, dass ich mich erstmal hingelegt habe. Ich habe den Schlüssel nun meinem Nachbarn gegeben. Er wird nun den Rasen mähen, bis wir einen Abnehmer für den Garten gefunden haben.

Gedanken

Ausnahmesituation. Ich glaube so kann man meine Situation im moment am Besten beschreiben. Die Nerven zu Hause liegen blank, noch bevor es überhaupt losgegangen ist. Viel zu viel ist in meinem Kopf. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft? Wenn es jetzt schon so ist, wie soll es dann noch erst werden? Es ist spät. Ich geh jetzt ins Bett.

Besichtigung der KMT-Abteilung

Um 14 Uhr hatte ich den Termin zur Besichtigung der KMT Station. Es fand alles in ruhiger angenehmer Atmosphäre statt. 90 Minuten Zeit nahm man sich für mich. Ich konnte ein Zimmer sehen und bekam einen ersten Eindruck von dem was mich erwarten würde. Schon die Ausstattung des Raumes ließ an der Ernsthaftigkeit der Sache keinen Zweifel. Luftschleuse vor jedem Zimmer, Überwachungsbildschirm, ein ganzer Turm Infusionsapparate.  Trotzdem kommt in der ganzen Abteilung nie auch nur der Hauch eines Funken an Hektik auf. Desinfektionsmittel werden bald mein ständiger Begleiter sein. Alles muss abgewischt werden. Das Buch, welches ich lesen möchte, ebenso wie die Flasche aus der ich mir zu trinken einschenken möchte. Mir wird viel zu lesen mitgegeben. In der Zeit nach der Transplantation wird sich viel für mich ändern. Viele Kapitel meiner Therapie sind noch unbeschriebenes Papier, da der Blumenstrauß an Auswirkungen zwischen "gut" und "tot" liegen kann. Ic

Der erste (ernste) Termin

Heute habe ich meinen ersten Termin im Klinikum Oldenburg: Knochenmarkpunktion und anschließend Besichtigung der KMT Punktieren tut der Prof höchst selbst. 11 Uhr sollte Termin sein. Wir sind eine halbe Stunde zu früh da. Aber egal, es geht sachte sinnig voran. Nach einem Gespräch beim Prof und der üblichen Abgabe diverser Blutröhrchen geht's ans punktieren - völlig unspektakulär und locker. Es tut kaum weh und ich muss auch nur 5 min. im Anschluss liegen. In Bremen waren es immer min. 30 Minuten.  Meine Frau hat übrigens auch gelernt, dass sie besser auf den Doc hört wenn er sagt "schauen sie jetzt bitte mal weg"

Test vom Handy

Hier steht dann was