Besichtigung der KMT-Abteilung

Um 14 Uhr hatte ich den Termin zur Besichtigung der KMT Station. Es fand alles in ruhiger angenehmer Atmosphäre statt. 90 Minuten Zeit nahm man sich für mich.

Ich konnte ein Zimmer sehen und bekam einen ersten Eindruck von dem was mich erwarten würde. Schon die Ausstattung des Raumes ließ an der Ernsthaftigkeit der Sache keinen Zweifel. Luftschleuse vor jedem Zimmer, Überwachungsbildschirm, ein ganzer Turm Infusionsapparate. 

Trotzdem kommt in der ganzen Abteilung nie auch nur der Hauch eines Funken an Hektik auf. Desinfektionsmittel werden bald mein ständiger Begleiter sein. Alles muss abgewischt werden. Das Buch, welches ich lesen möchte, ebenso wie die Flasche aus der ich mir zu trinken einschenken möchte.

Mir wird viel zu lesen mitgegeben. In der Zeit nach der Transplantation wird sich viel für mich ändern. Viele Kapitel meiner Therapie sind noch unbeschriebenes Papier, da der Blumenstrauß an Auswirkungen zwischen "gut" und "tot" liegen kann.

Ich habe ein eigenartiges Gefühl. Die vielen Sätze die mit "wenn alles optimal läuft" beginnen, lassen in mir die Befürchtung aufkommen, dass eben nicht alles optimal laufen wird.

Ich muss mit eingestehen, dass ich mehr Angst vor der Therapie und ihren Folgen habe, als vor der Erkrankung selbst. Ich weiß wie sich die Leukämie in meinem Fall kurz vor dem Tod anfühlt. Ich weiß es nicht von den Folgen der Behandlung. Trotzdem werde ich diesen Weg gehen. Ich möchte meinen Kindern nicht den Vater wegnehmen, den sie brauchen.

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